Bezüglich des Essens gibt es im Judentum bestimmte Voraussetzungen, die Gläubige erfüllen müssen und die unter dem Begriff "koscher" zusammengefasst werden. Wir verraten Ihnen, was es mit diesem Begriff genau auf sich hat und welche Speisevorschriften es im Judentum gibt.
Die mit einem Symbol oder farbiger Unterstreichung gekennzeichneten Links sind Affiliate-Links. Kommt darüber ein Einkauf zustande, erhalten wir eine Provision - ohne Mehrkosten für Sie! Mehr Infos.
Speisevorschriften im Judentum: Das ist die Bedeutung von "koscher"
In der Tora finden sich Regeln dazu, was von Gläubigen gegessen werden darf. Diese Speisen und Lebensmittel werden als koscher bezeichnet. Was nicht gegessen werden darf, nennt man hingegen trefe. Beide Begrifflichkeiten stammen aus den jüdischen Speisegesetzen, den Kaschrut.
- Das Wort "koscher" bedeutet so viel wie "rein" oder "erlaubt".
- Dazu zählen laut der Tora nur Säugetiere, die sowohl gespaltene Hufen haben als auch Wiederkäuer sind. Darunter fallen zum Beispiel Rinder, Lämmer oder Ziegen, aber keine Schweine. Die Produkte von koscheren Tieren wie beispielsweise Milch zählen ebenfalls zu den erlaubten Lebensmitteln im Judentum.
- Geflügel gilt in der Regel ebenfalls als koscher, es sei denn, es handelt sich bei der Speise um einen Raubvogel.
- Bei Fischen lautet die Vorschrift zum Verzehr, dass der Fisch sowohl Flossen als auch Schuppen haben muss. Schalentiere, Raubfische und Meeresfrüchte zählen nicht zu koscherem Essen.
- Am wichtigsten ist wohl die Regel, dass im Judentum kein Blut verzehrt werden darf, da darin die Seele des Lebewesens ruht. Aus diesem Grund werden Tiere für koscheres Fleisch geschächtet. Diese Schlachtmethode gewährleistet, dass das Tier vor dem Verzehr vollständig ausbluten kann.
Koscheres Essen: Die Trennung von Milch- und Fleischprodukten
Neben den Speisevorschriften, was man im Judentum essen und trinken darf, gibt es auch teilweise Regelungen dafür, auf welche Art und Weise man etwas essen oder trinken sollte, um sicherzugehen, dass es koscher ist.
- Durch den Vers „Du sollst das Böcklein nicht kochen in seiner Mutter Milch“ aus den Büchern Mose ergibt sich das Verbot, Fleisch und Milch zusammen zu essen.
- Wenn es zu Fleischkonsum kommt, gilt es je nach Tradition, bis zu sechs Stunden zu warten, bis Gläubige wieder Milchprodukte zu sich nehmen dürfen. Umgekehrt muss nach dem Verzehr eines Milchproduktes nur etwa eine Stunde gewartet werden, bis wieder Fleisch gegessen werden darf.
- Die Trennung von Milch und Fleisch, um koscheres Essen zu gewährleisten, wirkt sich auch auf das Geschirr und die Töpfe in der Küche aus, die bei traditionellen Juden getrennt werden.
- In der Tora werden auch neutrale Speisen, die als "parve" bezeichnet werden, benannt. Dazu zählen zum Beispiel Gemüse und Früchte.
Diese Getränke gelten als koscher
Nicht nur in Bezug auf das Essen, sondern auch auf das Trinken gibt es Vorschriften im Judentum, die im Rahmen der Religionsausübung befolgt werden sollten.
- Grundsätzlich ist es Juden erlaubt, Alkohol zu trinken.
- Es gibt jedoch spezielle alkoholische Getränke, die nur unter bestimmten Auflagen als koscher gelten. Dazu zählen vor allem Getränke wie Cognac und Champagner, die aus vergorenen Weintrauben hergestellt werden.
- Das ist darauf zurückzuführen, dass vor allem Wein aus Weintrauben in anderen Religionen häufig eine rituelle Bedeutung hatte und deswegen aus jüdischer Sicht die Sorge bestand, dass dieser Wein zum Zweck von Götzendienern verwendet würde.
- Deswegen gibt es im Judentum für Wein feste Ernteregeln, die unter Aufsicht eines Rabbiners eingehalten werden müssen.
- Bei Wein ist zudem der Gebrauch von Gelatine, um das Getränk von Trübstoffen zu befreien, verboten. Dieser Vorgang wird bei herkömmlichen Weinen häufig unter dem Begriff "Schonungsmethode" durchgeführt.
Das könnte Sie außerdem interessieren:
Zum Thema Judentum haben wir bereits einige Artikel verfasst. Weitere Informationen erhalten Sie in folgenden Beiträgen:
- Synagoge von innen: So ist ein jüdisches Gotteshaus gestaltet
- Fasten im Judentum: Einfach erklärt
- Rabbi, Rabbiner: Die jüdische Bezeichnung einfach erklärt
Author: Ana Cannon
Last Updated: 1704209762
Views: 2118
Rating: 3.9 / 5 (34 voted)
Reviews: 94% of readers found this page helpful
Name: Ana Cannon
Birthday: 1938-12-07
Address: 59834 Kelley Alley, West Kristinaport, KS 44029
Phone: +3620582460823792
Job: Article Writer
Hobby: Calligraphy, Singing, Sewing, Role-Playing Games, Soccer, Mountain Climbing, Rock Climbing
Introduction: My name is Ana Cannon, I am a lively, valuable, striking, Colorful, irreplaceable, sincere, rare person who loves writing and wants to share my knowledge and understanding with you.