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Hamas setzt im Kampf gegen Israel auf Krypto-Spenden, die im Schatten stehen


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Kämpfer der Kassam-Brigaden, des militärischen Flügels der Hamas, marschieren in Gaza-Stadt. (Symbolbild)

Kämpfer der Kassam-Brigaden, des militärischen Flügels der Hamas, marschieren in Gaza-Stadt. (Symbolbild) © Ahmed Zakot/dpa

Im Krieg gegen Israel greift die Hamas auf neue Finanzierungswege zurück. Über Krypto-Spenden soll die Terrororganisation Millionen gesammelt haben.

München - Am 7. Oktober startete die radikal-islamistische Hamas einen der vermutlich massivsten Angriffe in der Historie des Nahostkonflikts. Unzählige Raketen wurden vom Gazastreifen in Richtung Israel abgefeuert. Terroristen durchbrachen den Grenzzaun, töteten Einwohner der Grenzgebiete und verschleppten einige nach Gaza. Israel befindet sich erneut im Kriegszustand. Seit dem Angriff stellt sich eine zentrale Frage: Wie finanziert sich die Hamas? Neben dem Iran als bedeutendem Geldgeber scheinen die Terroristen auf eine zusätzliche Finanzierungsquelle zu setzen: Spenden von privaten Unterstützern in Form von Kryptowährungen.

Finanzierung der Hamas im Israel-Krieg - Millionen durch Krypto-Spenden

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Laut Informationen des israelischen Kryptoanalyse-Unternehmens BitOK erhielt die Hamas zwischen August 2021 und Juni 2023 fast 40 Millionen Euro in Form von Krypto-Spenden. Die Terrorgruppe Islamischer Dschihad, die ebenfalls an den Angriffen auf Israel beteiligt gewesen sein soll, erhielt laut Analysen der britischen Firma Elliptic sogar nahezu 90 Millionen US-Dollar auf diesem Weg. Es ist anzunehmen, dass diese Gelder direkt in die Finanzierung des Terrors gegen Israel fließen.

Die Hamas wird seit mehreren Jahren von verschiedenen Ländern, einschließlich Deutschland und der EU, als Terrororganisation eingestuft. Dies macht eine konventionelle Finanzierung der Organisation nahezu unmöglich. Kryptowährungen könnten daher dazu dienen, Sanktionen zu umgehen. So listete das US-amerikanische Forbes-Magazin die Hamas 2018 auf Platz drei der reichsten Terrororganisationen weltweit. Das Vermögen der Gruppe wird auf etwa 661 Millionen Euro geschätzt. Das US-Finanzministerium gab in einer Mitteilung aus dem Jahr 2022 bekannt, dass das Vermögen der Hamas rund 472 Millionen Euro betrage.

Hamas kein Einzelfall: Terrorfinanzierung über Kryptowährungen

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Die Hamas scheint dabei auf Spenden in Form der weltweit bekanntesten Kryptowährung Bitcoin zu setzen. Dies geht aus einem Bericht der Deutschen Welle hervor. Die Hamas und die ihr zugehörigen paramilitärischen Kassam-Brigaden sollen jedoch auch Gelder in Form der Kryptowährungen Ether, Dogecoin oder des Stablecoins Tether erhalten haben. Stablecoins sind in der Regel an den Kurs einer anderen Währung gekoppelt. Im Falle von Tether ist dies der Kurs des US-Dollars. Dadurch unterliegt die Kryptowährung geringeren Kursschwankungen.

Arda Akartuna, ein Analyst bei Elliptic, erklärte gegenüber CNN in Bezug auf die Kryptofinanzierung, dass die Hamas und die Kassam-Brigaden zu den „bislang erfolgreichste Initiatoren von Kryptoasset-basiertem Fundraising, gemessen an der gesammelten Summe“ gehören. Bereits 2019 forderten die Kassam-Brigaden ihre Anhänger über Telegram auf, Geld in Form von Kryptowährungen zu spenden. Laut der Deutschen Welle verbreitete die paramilitärische Organisation einen entsprechenden Aufruf über den Messenger-Dienst Telegram, versehen mit einer Bitcoin-Walletadresse.

Israel geht gegen Terrorfinanzierung vor - mehrere Millionen sichergestellt

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Privatpersonen können auf diese Weise relativ einfach und direkt Geld an die Terrororganisationen senden - trotz Sanktionen. Kryptowährungen können auf sogenannten Exchanges gegen Euro oder US-Dollar getauscht und anschließend weitergeleitet werden. Dabei nutzen die Terrororganisationen verschiedene Adressen, an die die Gelder gesendet werden können. Teilweise werden Walletadressen auch personalisiert für Spender erstellt und nur einmal verwendet. Dies erschwert Behörden und Ermittlern das Nachverfolgen der Geldströme.

Den israelischen Strafverfolgungsbehörden gelingt es dennoch immer wieder, gegen die Terrorfinanzierung vorzugehen. Israelischen Behörden ist es kürzlich gelungen, über 100 Konten der weltweit größten Krypto-Exchange Binance einzufrieren, die Teil der Finanzierung von Hamas und Kassam-Brigaden gewesen sein sollen. Dies berichtete die britische Financial Times am Dienstag (17. Oktober). Dabei konnten mehrere Millionen US-Dollar sichergestellt werden. Zuvor hatten die Hamas und mit ihr verbundene Organisationen verstärkt über Social Media zum Spenden aufgerufen.

Angesichts zunehmender Fahndungserfolge riefen die Kassam-Brigaden bereits im April dazu auf, keine Spenden mehr über Kryptowährungen zu senden. Als Grund nannten sie drohende strafrechtliche Konsequenzen für die Unterstützer. CNN berichtete unter anderem von einem Fall in New Jersey aus dem Jahr 2019. Dort wurde ein Mann angeklagt, der auf Instagram gepostet hatte, Bitcoin an die Hamas gesendet zu haben. Der Verdächtige bekannte sich später schuldig, die Finanzierung der Terrororganisation verschleiert zu haben.

Video: Offenbar Hunderte Tote bei Beschuss von Krankenhaus in Gaza

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Hamas-Finanzierung per Krypto-Spenden - Politiker fordern härteres Vorgehen

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Aufgrund der Berichte fordern mehrere Politiker ein entschlosseneres Vorgehen gegen diese Art der Terrorfinanzierung. Israels Verteidigungsminister Joaw Galant erklärte bereits im Juni, die Terrorfinanzierung werde „noch komplexer als ohnehin schon, wenn es um digitale Währungen geht.“ Die US-Senatorin Elizabeth Warren schrieb wenige Tage nach den Angriffen der Hamas auf X (früher Twitter): „Es ist alarmierend und sollte ein Weckruf für Gesetzgeber und Regulierungsbehörden sein, dass mit der Hamas verbundene Krypto-Wallets Millionen von Dollar in Kryptowährungen erhalten haben“.

Kryptowährungen stehen seit Jahren immer wieder in der Kritik, da sie zur Finanzierung illegaler Aktivitäten oder Terrororganisationen genutzt werden können. Auch die italienische Mafia soll Kryptowährungen zur Finanzierung ihrer kriminellen Aktivitäten nutzen. „Alle kriminellen Organisationen, auch solche vom Typ Mafia, haben ein Interesse daran, diese Instrumente für ihre Geschäfte zu nutzen“, sagte ein Leiter der italienischen Anti-Mafia-Polizei Dia bereits 2021 gegenüber der dpa.

Eine Regulierung ist jedoch schwierig: Digitale Währungen wie Bitcoin wurden bewusst so konzipiert, dass sie nicht von einer zentralen Instanz gesteuert oder kontrolliert werden können.

Für diesen von der Redaktion geschriebenen Artikel wurde maschinelle Unterstützung genutzt. Der Artikel wurde vor Veröffentlichung von Redakteur Felix Durach sorgfältig überprüft.

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Author: Philip Huber

Last Updated: 1700398082

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